Bei einem Massaker im Nordosten Kolumbiens sind fünf Menschen getötet und fünf weitere verletzt worden. Das teilte Verteidigungsminister Diego Molano am Sonntag auf Twitter mit. Nach Angaben aus Polizeikreisen ereignete sich der Überfall in der Nacht zum Samstag in einem ländlichen Gebiet der Kommune Ábrego nahe der Grenze zu Venezuela. Die Beweggründe der Täter waren zunächst nicht bekannt.
Die Behörden hatten zuvor vor Auseinandersetzungen zwischen den Guerillagruppen Nationale Befreiungsarmee (ELN) und Volksbefreiungsheer (EPL) gewarnt. Die beiden Gruppen kämpfen um Einnahmen aus dem Drogenhandel. Molano kündigte eine Verstärkung der Sicherheitskräfte in der Region um 600 Mann an. Für Hinweise auf die Täter wurde eine Belohnung von umgerechnet knapp 11.000 Euro ausgesetzt.
In Kolumbien breitet sich derzeit die größte Gewaltwelle seit dem Friedensvertrag mit der Ex-Guerillaorganisation Revolutionäre Streitkräfte Kolumbiens (Farc) aus. Die marxistische ELN hat rund 2300 Kämpfer und ein großes Netzwerk an Unterstützern. Im Gegensatz zur deutlich größeren Farc hat sie dem bewaffneten Kampf nicht abgeschworen. Die Farc schloss 2016 ein Friedensabkommen mit der Regierung. Die meisten ihrer Kämpfer gaben daraufhin ihre Waffen ab.
Quelle: AFP