Die Arbeitgeber in der Metallindustrie kritisieren die Warnstreiks der IG Metall am Dienstag und Mittwoch. „Die Warnstreiks haben wirklich nichts mit dem aktuellen Verhandlungsstand zu tun“, sagte Stefan Wolf, Präsident des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall, der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ vom Dienstag. Die Gewerkschaft habe ihre Warnstreiks lange im Voraus beschlossen und geplant: „Alleine dadurch wird deutlich, dass die IG Metall keine schnelle Lösung in der Friedenspflicht wollte.“
Wolf warf der Gewerkschaft vor, sie habe „das Gefühl, ihren Mitgliedern Warnstreiks bieten zu müssen“. Weder die Unternehmen noch die Mehrheit der Beschäftigten hätten in dieser extrem schwierigen Zeit dafür Verständnis. „Jetzt ist Zeit für Lösungen und nicht für Warnstreiks“, sagte der Gesamtmetallpräsident der Zeitung.
IG-Metall-Chef Jörg Hofmann dagegen kritisierte, trotz mittlerweile bis zu vier Verhandlungsrunden in den einzelnen Tarifgebieten gebe es „praktisch keine Bewegung auf Arbeitgeberseite“. Damit sei jetzt der Punkt der Warnstreiks erreicht, sagte Hofmann der „NOZ“. Die IG Metall habe klare Forderungen ausgesprochen, auf die die Arbeitgeber gar nicht oder mit inhaltsleeren Vorschlägen reagiert hätten. „So können wir keine Tarifverhandlungen führen, und so werden wir auch keinen Weg aus der Krise finden.“
Mit Blick auf die Beschränkungen in der Corona-Pandemie sagte Hofmann der Zeitung: „Natürlich wird es in der momentanen Situation nicht das Meer aus roten Fahnen geben, welches unsere Warnstreiks bisher immer begleitet hat. Aber wir haben über das letzte Jahr und auch am bundesweiten Aktionstag bewiesen, dass wir auch mit Abstand und Maske kreative und schlagkräftige Aktionen auf die Beine stellen können.“
Quelle: AFP