In Großbritannien sollen alle Erwachsenen bis Ende Juli ihre erste Impfdosis gegen das Coronavirus erhalten können. Alle über 50-Jährigen sollen dabei bereits bis Mitte April eine erste Impfung angeboten bekommen, wie die britische Regierung am Sonntag in London mitteilte. Damit wird der ambitionierte Zeitplan nochmals beschleunigt: Bisher waren die Zielmarken die Impfung aller über 50-Jährigen bis Mai und aller Erwachsenen bis September.
Großbritannien zählt mit mehr als 120.000 Toten zu den am schwersten von der Corona-Pandemie betroffenen Ländern weltweit. Es hatte im Dezember als erstes Land seine Impfkampagne gestartet.
Die erste Etappe wurde Mitte Februar erreicht, als 15 Millionen Menschen eine erste Impfdosis erhalten hatten, darunter die über 70-Jährigen und Krankenhauspersonal. Bis Samstag bekamen nach offiziellen Angaben weitere 2,2 Millionen Menschen ihre erste Impfung gegen das Coronavirus. Damit hat ein Drittel der Bevölkerung eine erste Spritze erhalten.
Premierminister Boris Johnson will am Montagnachmittag im Parlament seinen Plan für eine “vorsichtige und schrittweise” Lockerung der Corona-Beschränkungen vorstellen. Priorität hat für ihn die Wiederöffnung der Schulen, die stufenweise ab dem 8. März erfolgen könnte.
Der britische Gesundheitsminister Matt Hancock verteidigte am Sonntag im Sender Sky News die vorsichtige Herangehensweise der Regierung. Es lägen immer noch “fast 20.000” Covid-19-Kranke im Krankenhaus, sagte er. Zugleich verwies er auf die Frage, ob Kinder geimpft werden sollten, um die Ausbreitung des Coronavirus zu verringern. Derzeit liefen klinische Tests, “um zu wissen, ob Kinder geimpft werden sollen”, sagte er.
Ein wissenschaftlicher Berater der Regierung, John Edmunds, sagte am Sonntag dem Sender BBC, solange nicht die ganze Bevölkerung einschließlich der Kinder geimpft sei, gebe es ein “erhebliches Risiko”, dass das Virus wieder auftrete.
Quelle: AFP