Bei einem neuerlichen Überfall auf eine Schule in Nigeria sind nach Behördenangaben 27 Schüler, drei Lehrer und zwölf Angehörige der Lehrer entführt worden. Diese Zahlen nannte der Sprecher des Bundesstaates Niger, Muhammad Sani Idris, am Mittwoch in einem Telefonat mit der Nachrichtenagentur AFP. Zunächst war von hunderten Verschleppten die Rede gewesen. Im Dezember waren im Nordwesten Nigerias über 300 Schulkinder entführt worden. Zu dieser Tat hatte sich die extremistische Islamistengruppe Boko Haram bekannt.
Ein Schüler wurde bei dem jüngsten Angriff auf ein Internat in der Stadt Kagara in der Nacht zum Mittwoch erschossen, wie Idris sagte. Zum Zeitpunkt des Angriffs befanden sich mindestens 650 Schüler in dem Gebäude. Bei den Angreifern, die Militäruniformen trugen, handelte es sich den Angaben zufolge vermutlich um Mitglieder einer kriminellen Bande.
Präsident Muhammadu Buhari verurteilte die Entführung und ordnete einen Rettungseinsatz an. Buhari habe die Sicherheitskräfte angewiesen, für eine “sofortige und sichere Heimkehr aller Gefangenen” zu sorgen, erklärte sein Sprecher Garba Shehu. Der Präsident habe dazu aufgefordert, alles zu tun, um “diese Geschichte zu Ende zu bringen” und “solche feigen Attacken auf Schulen in der Zukunft zu vermeiden”.
Im Nordwesten und im Zentrum Nigerias gab es in den vergangenen Jahren wiederholt Entführungen mit Vergewaltigungen, Lösegeldforderungen und Plünderungen. Die Schüler, die im Dezember entführt worden waren, kamen später wieder frei.
Quelle: AFP