Deutschlands Autoindustrie drängt bei den Grenzkontrollen zu Tschechien und Österreich auf Ausnahmen für Zulieferungen. Die Lage an den Grenzen sei “sehr schwierig” und die Kontrollen hätten Auswirkungen auf die Transportlogistik vieler Betriebe in ganz Deutschland, erklärte der Verband der Automobilindustrie (VDA) am Montag. Er forderte unter anderem gesonderte Kontrollstellen, damit Lkw-Fahrer mit negativem Corona-Test “schnell durchkommen”.
Der Verband hatte angesichts der seit Sonntag verschärften Einreiseregeln und Kontrollen in den vergangenen Tagen wiederholt vor langen Staus an den Grenzübergängen und Lieferproblemen gewarnt. Durch die kurzfristig beschlossenen Kontrollen drohten ein “Abriss” der eng getakteten Lieferketten und “vielerorts” in Deutschland Produktionsstopps zum Wochenbeginn.
Am Montag erklärte der Branchenverband: “Die konkreten Auswirkungen der Grenzstaus werden sich in den nächsten Tagen zeigen.” Die Unternehmen versuchten derzeit, “mögliche Engpässe flexibel und mit aller Kraft abzufedern”. Ein Verbandssprecher sagte AFP, es komme auf die aufgebauten Corona-Testkapazitäten an den Grenzen an.
Der VDA forderte, Lkw-Fahrer mit negativem und ärztlich bestätigten Corona-Test müssten über Sonderspuren an möglichen Grenzstaus vorbei geschleust werden. Auch müssten an den Grenzen zu Österreich und Tschechien vorübergehend Schnelltests für die Fahrer bereitgestellt sowie ihre Einreise auch ohne ärztliches Attest akzeptiert werden.
“Es ist bereits heute absehbar, dass in Kürze weitere Regionen über Nacht zu Virusvariantengebieten erklärt werden”, warnte der Präsident des Deutschen Verkehrsforums (DVF), Raimund Klinkner. Er kritisierte, die “de-facto-Grenzschließung” auch für Güterfahrten verschärfe die Lage im Grenzverkehr zunehmend.
Auch Klinkner forderte “grenznahe Testmöglichkeiten” sowie Ausnahmen in der Corona-Einreiseverordnung, “damit Transport- und Logistikpersonal bei Einhaltung von Schutz- und Hygienekonzepten die Grenze frei passieren darf”.
Quelle: AFP