Missbrauchsverdacht gegen Chef von Frankreichs Filmförderfonds

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Der Vorsitzende des französischen Filmförderfonds Centre national du cinéma français (CNC), Dominique Boutonnat, steht unter dem Verdacht der sexuellen Nötigung. Die Polizei nahm den 51-Jährigen am Mittwoch in Gewahrsam, wie die Staatsanwaltschaft des Pariser Vororts Nanterre bestätigte. Sein 22-jähriges Patenkind hat gegen ihn Anzeige wegen versuchter Vergewaltigung erstattet.

Nach Angaben des Fernsehsenders BFM-TV bestreitet Boutonnat die Vorwürfe. Der Film- und Fernsehproduzent steht seit Juli 2019 an der Spitze des Förderfonds.

In Frankreich sind seit Jahresbeginn eine Reihe ähnlicher Vorwürfe gegen männliche Vertreter aus Filmbranche und Wissenschaft laut geworden. Auslöser war ein Buch, in dem die Juristin Camille Kouchner ihrem Stiefvater, dem bekannten Politikwissenschaftler Olivier Duhamel, vorwirft, ihren Zwillingsbruder als Jugendlichen missbraucht zu haben.

Die französische Regierung strebt in diesem Zusammenhang eine Gesetzesänderung an. Die sexuelle Penetration von unter 15-Jährigen durch einen Erwachsenen soll grundsätzlich unter Strafe gestellt werden, wie Justizminister Eric Dupond-Moretti am Dienstagabend im Sender France 2 ankündigte.

Anders als in Deutschland und anderen EU-Ländern gibt es in Frankreich kein gesetzliches Schutzalter für Sex mit Minderjährigen. Nach umstrittenen Freisprüchen von Volljährigen nach angeblich “einvernehmlichem Sex” mit Kindern hatte Präsident Emmanuel Macron bereits 2018 eine Gesetzesänderung angekündigt. In Deutschland liegt das Schutzalter bei 14 Jahren.

Quelle: AFP

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