Frankreichs Gesundheitsminister Olivier Véran hat sich demonstrativ mit dem umstrittenen Corona-Impfstoff von Astrazeneca impfen lassen. Der 40-Jährige sagte am Montag nach dem Termin im Pariser Vorort Melun, das Vakzin schütze “gegen mindestens 99 Prozent der Virenstämme”, die in Frankreich im Umlauf seien. Südafrika hatte seine Impfkampagne zuvor nach einer kritischen Studie zur Wirksamkeit des Astrazeneca-Vakzins zuvor aufgeschoben.
Véran verwies darauf, dass die südafrikanische Virus-Mutante in Frankreich noch nicht weit verbreitet ist. “Ich empfehle deshalb weiter die Impfung mit Astrazeneca”, betonte er. Südafrika will das Vakzin des britisch-schwedischen Unternehmens dagegen erst verabreichen, wenn klar ist, dass es auch gegen die dort grassierende Virus-Variante schützt.
Wegen Zweifeln an der Wirksamkeit des Vakzins bei über 65-Jährigen hatte die französische Regierung ihre Impfstrategie angepasst. Sie lässt nun auch Gesundheitspersonal unter 50 Jahren mit dem Astrazeneca-Mittel impfen. Gesundheitsminister Véran gehört als Neurologe zu dieser Gruppe.
Experten der Weltgesundheitsorganisation WHO berieten unterdessen in Genf über das Astrazeneca-Vakzin. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron wollte sich am Montagnachmittag per Videokonferenz mit WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus austauschen.
Quelle: AFP