Durch einen Waldbrand nahe der westaustralischen Metropole Perth sind bereits mehr als 70 Wohnhäuser vernichtet werden. Nach Angaben der Behörden wurden bis Mittwochmittag (Ortszeit) mindestens 71 Häuser zerstört. Die Flammen fraßen sich durch die Hügellandschaft nahe der Zwei-Millionen-Einwohner-Stadt fort und bewegten sich in westlicher Richtung auf dichter bevölkerte Gegenden zu. Todesfälle oder Fälle von schwereren Verletzungen durch die Flammen wurden zunächst nicht bekannt.
Der Feuerwehrchef des Bundesstaats Western Australia, Darren Klemm, appellierte an die Einwohner der von dem Brand bedrohten Gebiete, die Flucht zu ergreifen. Sie sollten nicht zögern, sondern sich in Sicherheit bringen. Auch seien angesichts der Bedrohung durch die Flammen die Regelungen des derzeitigen Corona-Lockdowns für sie nicht gültig.
Die Feuerkatastrophe suchte Perth mitten in einem Kurzzeit-Lockdown heim. Die Regelungen schreiben vor, dass eigentlich alle Einwohner von Perth bis auf wenige Ausnahmen zu Hause zu bleiben müssen.
Der Lockdown war am Sonntagabend für fünf Tage in Kraft getreten, nachdem ein Wachmann in einem Quarantäne-Hotel positiv auf das Coronavirus getestet worden war. Er steckte sich vermutlich bei einem Reiserückkehrer an, der mit der britischen Virus-Variante infiziert war. Diese Mutante ist ansteckender als frühere Formen des Erregers.
Australien hatte in den letzten Monaten des Jahres 2019 und den ersten Monaten 2020 die schlimmsten Wald- und Buschbrände seiner Geschichte erlebt. Sie wüteten vor allem im Osten und Süden des Landes. Mehr als zehn Millionen Hektar Land und mehr als 2500 Häuser wurden zerstört. 33 Menschen sowie schätzungsweise mehr als eine Milliarde Tiere kamen ums Leben.
Quelle: AFP