Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) sieht keinen großen Spielraum für Lockerungen des Corona-Lockdowns. “Im Moment kann niemand seriös beurteilen, wie es Mitte Februar weitergeht”, sagte der CSU-Politiker der “Augsburger Allgemeinen” (Samstagsausgaben). “Aber eines kann man nach allen Erfahrungen bei der Infektionsbekämpfung sagen: Man wird auch nach einem Lockdown nicht sofort und vollständig zu normalen Verhältnissen zurückkehren können”, betonte Seehofer. “Das wird nur stufenweise möglich sein. Andernfalls droht ein Rückfall in die dritte Welle.”
Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus (CDU) forderte angesichts der Ausbreitung neuer Coronavirus-Varianten eine Verlängerung des Lockdowns über den 14. Februar hinaus. “Besser jetzt noch ein wenig länger etwas härtere Maßnahmen als ein Raus-Rein-Raus-Rein, was letztlich alle zermürbt”, sagte Brinkhaus dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Viele Lockdown-Maßnahmen müssten im Kern vermutlich noch einmal verlängert werden. “Wir müssen die Zahlen jetzt weit herunterbekommen”, betonte der CDU-Politiker.
Deutschland müsse wegen der Mutation des Virus bei Lockerungen der Maßnahmen sehr vorsichtig sein. “Das, was wir zum Beispiel in Großbritannien und Irland gesehen haben, ist sehr besorgniserregend”, sagte der Unionsfraktionschef.
Deutschland steht nach Ansicht von Brinkhaus mit den geltenden Freiheitsbeschränkungen und Eingriffen wie Schließung von Schulen und Geschäften im internationalen Vergleich gut da. “Viele Länder in Europa sind auch noch in Lockdown-Maßnahmen – teilweise härter als bei uns. Wir sind in vielen Bereichen immer noch gut aufgestellt.”
Bund und Länder hatten am 19. Januar beschlossen, den Corona-Lockdown in ganz Deutschland bis zum 14. Februar zu verlängern und zugleich in einigen Bereichen zu verschärfen.
Quelle: AFP