Der Tod von mindestens 750 Pelikanen in einem Vogelreservat im Norden Senegals ist auf die Vogelgrippe zurückzuführen. Bei Tests sei der Vogelgrippe-Erreger H5N1 nachgewiesen worden, teilte Nationalparkdirektor Bocar Thiam der Nachrichtenagentur AFP am Freitag mit. Die Kadaver der 740 Jung- und zehn ausgewachsenen Tiere waren am Samstag vergangener Woche entdeckt worden, am Mittwoch hatte das Umweltministerium den Nationalpark Djoudj für Besucher geschlossen.
Zunächst hatten die Verantwortlichen die Vogelgrippe als Ursache ausgeschlossen, da dies aufgrund des Fressverhaltens der Vögel nicht in Frage käme. “Die Vogelgrippe befällt nur Vögel, die Körner fressen. Pelikane fressen aber Fisch”, hieß es. Laboruntersuchungen bestätigten nun aber das Gegenteil.
Die toten Vögel waren vor Ort untersucht und Proben zur Analyse ins Labor geschickt worden. Die Kadaver der Tiere wurden anschließend vernichtet und alle Zugänge zu dem Park – einschließlich der Routen für Kanufahrer – abgesperrt. Nationalparkdirektor Thiam kündigte am Freitag weitere Sicherheitsmaßnahmen an, um eine Ausbreitung der Vogelgrippe zu verhindern.
Das Vogelreservat im Norden des Senegal zählt seit 1981 zum Unesco-Weltkulturerbe und ist bei Touristen sehr beliebt. Der Park beherbergt fast 400 Vogelarten und mehr als drei Millionen Vögel.
Anfang des Jahres war die Vogelgrippe bereits auf einer Geflügelfarm in Thies im Westen des Senegal nachgewiesen worden, mehr als 40.000 Tiere mussten geschlachtet werden. Auch in mehreren europäischen Ländern breitet sich die Vogelgrippe derzeit wieder aus. Das Vogelgrippe-Virus ist für den Menschen nicht schädlich, aber für die Landwirtschaft verheerend.
Quelle: AFP