Für eine Million Euro steht eine Hinterlassenschaft Napoleon Bonapartes in Paris zum Verkauf: Ein mit handschriftlichen Anmerkungen des französischen Kaisers versehenes Manuskript zur Schlacht bei Austerlitz 1805. Es ist seit Mittwoch in einer Galerie im Quartier Latin ausgestellt und dort noch bis Ende der Woche zu sehen. Napoleon diktierte seine Erinnerungen an die siegreiche Drei-Kaiser-Schlacht gegen Österreich und Russland im Exil auf der Insel Sankt Helena.
Das eng beschriebene Manuskript umfasst 74 Seiten, Napoleon diktierte den Text seinem Vertrauten, dem General Henri-Gatien Bertrand. Der frühere Kaiser nahm darin eine Reihe von Korrekturen vor und ergänzte die Aufzeichnungen mit eigener Hand. Zudem liegt ein Schlachtplan für Austerlitz bei, den der General mit Kohlestift gezeichnet hat.
Der Pariser Galeriebesitzer und Handschriften-Experte Jean-Emmanuel Raux nannte das Manuskript eines der “fabelhaftesten historischen Dokumente zur französischen Geschichte”. Raux erstand es in den 70er Jahren bei einer Versteigerung von Napoleon-Erben.
“Napoleon liefert darin eine beschönigte Version der Schlacht”, sagt Alizée Raux, die Tochter und Mitarbeiterin des Galeristen. “So rühmt er etwa die überwältigende Sonne von Austerlitz.” Die Schlacht gilt als einer der größten Triumphe des französischen Kaisers. Am 2. Dezember 1805 schlug er bei Austerlitz in Mähren die Allianz aus österreichischen und russischen Truppen, obwohl diese ihm zahlenmäßig überlegen waren.
In Paris erinnern noch heute der Bahnhof Gare d’Austerlitz und die Seineufer-Promenade Quai d’Austerlitz an die Schlacht. Zum Gedenken an seine Siege ließ Napoleon 1806 zudem den Triumphbogen errichten.
Quelle: AFP