Die Verbraucherstimmung hat sich im harten Lockdown zu Jahresbeginn deutlich eingetrübt. Für Februar prognostizierte das Marktforschungsinstitut GfK am Mittwoch einen Wert von minus 15,6 Punkten und damit 8,1 Punkte weniger als im Januar. Regelrecht zusammengebrochen sei die Anschaffungsneigung der Konsumenten, erklärten die Forscher.
“Die Schließung von Gastronomie und weiten Teilen des Handels Mitte Dezember 2020 hat die Konsumneigung ähnlich hart getroffen wie beim ersten Lockdown im Frühjahr des vergangenen Jahres”, erläuterte GfK-Konsumexperte Rolf Bürkl. Das Konsumklima stehe im ersten Quartal nun vor schwierigen Zeiten. “Für eine nachhaltige Erholung ist es notwendig, dass die Infektionszahlen stärker als bislang zurückgehen, damit die Maßnahmen spürbar gelockert werden können”, erklärte Bürkl. “Das heißt, die für dieses Jahr von vielen erhoffte Erholung wird noch etwas auf sich warten lassen.”
Gesunken sind nach Angaben der Marktforscher auch die Einkommensaussichten der Konsumenten, da durch den Lockdown die Wahrscheinlichkeit gestiegen sei, dass es in den betroffenen Branchen zu einer Pleitewelle kommt. Dies erhöhe die Angst einer Reihe von Beschäftigten vor dem Verlust des Arbeitsplatzes. “Zudem dürfte als Folge des harten Lockdowns die Anzahl der Kurzarbeiter wieder zunehmen, was ebenfalls die Einkommen der Haushalte beeinträchtigt”, erklärte das Institut.
Für die Konjunkturerwartung der Verbraucher verzeichneten die GfK-Forscher hingegen nur leichte Verluste. Dies erklärten sie neben dem insgesamt “stabilen Arbeitsmarkt” auch damit, dass mit dem verarbeitenden Gewerbe ein wesentlicher Teil der deutschen Wirtschaft nicht von Schließung betroffen ist.
Für ihre repräsentativen Studien zum Konsumklima führt die GfK monatlich Interviews mit Verbrauchern zu ihrer Konjunkturerwartung, ihrer Einkommenserwartung und ihrer Anschaffungsneigung. Für die aktuelle Erhebung wurden vom 7. bis 18. Januar rund 2000 Menschen befragt. Der Konsum gilt als eine wichtige Stütze der wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland.
Quelle: AFP