Der US-Flugzeugbauer Boeing hat im vergangenen Jahr einen massiven Verlust in Milliardenhöhe erlitten. Wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte, summierte sich das Minus 2020 auf 11,9 Milliarden Dollar (rund 9,8 Milliarden Euro). Allein im vierten Quartal belief sich der Verlust auf 8,4 Milliarden Dollar. Grund dafür ist vor allem eine Rückstellung in Höhe von 6,5 Milliarden Dollar für Lieferverzögerungen beim Langstreckenflieger 777X.
Die Auslieferung des neuen Typs war mehrmals verschoben worden. Nun erklärte Boeing, dass die 777X nicht vor Ende 2023 startklar sei. Zuletzt war noch 2022 als Datum genannt worden.
Angeschlagen ist der Flugzeugbauer vor allem auch wegen der drastischen Einschränkungen im Reiseverkehr angesichts der Corona-Pandemie sowie wegen des vorübergehenden Flugverbots der Boeing 737 MAX nach zwei Abstürzen mit mehreren hundert Todesopfern. Die europäische Flugsicherheitsbehörde EASA hob das Verbot am Mittwoch auf, die US-Luftfahrtaufsicht FAA hatte bereits Mitte November wieder grünes Licht für die 737 MAX gegeben, nachdem Boeing eine Reihe technischer Veränderungen vorgenommen hatte.
2020 sei ein “Jahr tiefgreifender gesellschaftlicher und globaler” Einschnitte gewesen, die den Industriezweig “erheblich eingeschränkt” habe, sagte Boeing-Chef David Calhoun. Die Corona-Krise und der Ausfall der 737 MAX hätten die Ergebnisse des Konzerns sehr beeinflusst. Die Boeing-Aktien gaben im vorbörslichen Handel um 3,2 Prozent nach.
Quelle: AFP