Im US-Bundesstaat Kalifornien ist der strikte Lockdown mit sofortiger Wirkung aufgehoben worden. Gouverneur Gavin Newsom sagte am Montag, der Bundesstaat habe seinen Kampf gegen “die herausforderndste Welle” der Corona-Pandemie hinter sich. Daher würden die bislang geltenden Ausgangssperren aufgehoben. Damit wird es den Bürgern etwa wieder möglich sein, zum Friseur oder abends zum Essen auszugehen.
Kalifornien war in den vergangenen Monaten besonders stark von der Pandemie betroffen. Daher wurden am 3. Dezember Versammlungsverbote erlassen. Alle nicht unerlässlichen Aktivitäten mussten unterbleiben. Insgesamt wurden drei Millionen Erkrankungen registriert. In den beiden vergangenen Wochen sank die Zahl der Einlieferungen in Intensivstationen um etwa zehn Prozent. Zugleich verdreifachte sich die Zahl der Anti-Corona-Impfungen im Verlauf des Monats Januar.
Die Aufhebung der Ausgangssperre bezieht sich nicht auf alle gesellschaftlichen Aktivitäten. So sollen Bars geschlossen bleiben und keine Live-Sportveranstaltungen stattfinden. Die Genehmigung, zum Essen auszugehen, bezieht sich lediglich auf die Terrassenbewirtschaftung. Ein Restaurant-Betrieb in geschlossenen Räumen bleibt unzulässig. Die jeweiligen lokalen Behörden können weitere Maßnahmen festlegen.
In Kalifornien wurden mehr als 3,1 Millionen Corona-Infektionen und mehr als 37.000 Todesfälle registriert. Bei einer Einwohnerzahl von rund 40 Millionen kommt Kalifornien bislang auf rund 2,5 Millionen Anti-Covid-Impfungen.
Die Behörden von Las Vegas wollen die Wiedereröffnung der Schulen, die bereits seit dem März vergangenen Jahres geschlossen sind, aus Sorge um eine Zunahme der Suizide von Schülern beschleunigen. Seit der Schulschließung hätten 19 Jugendliche Suizid begangen, doppelt so viel wie im vorausgegangenen Schuljahr, erklärte der Pressedienst des Schulverwaltungsbezirkes Clark. “Als wir eine erhöhte Zahl von Kindern wahrgenommen haben, die ihrem Leben ein Ende setzten, wussten wir, dass wir nicht länger nur auf die Covid-Zahlen achten dürfen”, sagte Jesus Jara von der Bezirksverwaltung.
Die Behörden von Las Vegas lassen die Tablets, die den Schülern übergeben werden, systematisch auf Stichwörter untersuchen, die mit Suizid-Absichten in Zusammenhang stehen könnten. Zwischen Juni und Oktober gingen daraufhin bei einem rund um die Uhr tätigen Krisendienst mehr als 3100 Alarmhinweise ein. Bislang gibt es noch keine Festlegung auf die Wiedereröffnung der Schulen in Las Vegas, aber für die Jüngsten besteht zumindest die Aussicht, dass sie in einigen Wochen erfolgen könnte.
Quelle: AFP