Ein 30 Jahre alter Polizist aus Berlin ist wegen eines Raubzugs in Bayern festgenommen worden. Der Mann soll zusammen mit einem gleichaltrigen Komplizen mit Gewalt einer Frau ein Handy gestohlen, danach ein Auto entwendet und schließlich einen Juwelier ausgeraubt haben, teilten das Polizeipräsidium Oberfranken und die Staatsanwaltschaft Bamberg am Dienstag mit. Der seit längerem krank geschriebene Polizist konnte in Berlin beim Versuch, das gestohlene Handy zu verkaufen, festgenommen werden.
Der Polizei zufolge hatte der Mann am 14. Januar im Landkreis Bamberg eine Frau aufgesucht, die ihr hochwertiges Handy via Internet verkaufen wollte. Mit Gewalt habe der Verdächtige das Gerät geraubt und sei mit einem in einem Auto wartenden Komplizen geflohen. Noch am gleichen Abend sollen die beiden Männer dann, nachdem sie ein Kaufinteresse vorgetäuscht hatten, von einem Mann eine schwarze Limousine im Wert von 18.000 Euro gestohlen haben.
Am folgenden Tag sollen die beiden Verdächtigen mit dem Wagen in Bamberg rückwärts in das Schaufenster eines Juweliers gefahren sein. Sie sollen dann aus dem Wagen gesprungen sein und die Vitrinen des Geschäfts eingeschlagen haben. Dabei erbeuteten sie mehrere Schmuckstücke im Wert von mehr als 100.000 Euro. Zur Flucht nutzten sie ein anderes Auto, auf dem sich ein mobiles Blaulicht befand.
Die beiden Verdächtigen seien sehr konspirativ vorgegangen. Dennoch sei es Cyberspezialisten der Polizei gelungen, die beiden Verdächtigen über ihre Geräte zu identifizieren. Dabei fanden sie ebenfalls heraus, dass der Polizist in Berlin das geraubte Handy verkaufen wollte. Die Bamberger Beamten schalteten ihre Berliner Kollegen ein, die den als Haupttäter geltenden Polizisten beim Verkauf beobachten und auf frischer Tat festnehmen konnten.
Dem Polizisten und seinem aus Norddeutschland stammenden Komplizen seien noch weitere Straftaten in Ober- und Unterfranken nachgewiesen worden. Beide Männer kamen in Untersuchungshaft. Neben einer Haftstrafe drohen dem Polizisten auch dienstrechtliche Konsequenzen.
Quelle: AFP