In Berlin haben sich am Dienstagmorgen dutzende Traktoren zu Protesten gegen die Landwirtschaftspolitik der Regierung eingefunden. Unter dem Motto “Bauern in Berlin – gekommen um zu bleiben”, fuhren sie zum Landwirtschaftsministerium. Organisiert wird der Protest von der Initiative Land schafft Verbindung.
Die Bauern protestieren vor allem gegen schärfere Umweltgesetze und fordern höhere Erzeugerpreise für ihre Produkte. Sie wollen im Ministerium von Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) ein Forderungspapier übergeben, in dem sie auf ihre Lage hinweisen. Die Branche leide gleichermaßen unter der Corona-Krise und dem “Preisdumping” des Handels, heißt es darin.
Die neue Düngeverordnung, die entgegen monatelanger Kritik der Bauerninitiative “immer noch nicht flächendeckend überarbeitet wurde”, solle ebenso ausgesetzt werden wie alle im vergangenen Jahr beschlossenen “Verordnungen und Gesetze betreffend Ackerbau, Feldfuttergewinnung und Nutztierhaltung”, fordert Land schafft Verbindung in dem Papier.
Vor der Erhöhung von Umwelt- und Tierschutzstandards müssten zunächst die Erzeugerpreise für die Landwirte angehoben werden – sonst würden Betriebe zerstört, betont die Initiative. “Wir brauchen zwingend deutlich höhere Markterlöse für Milch, Rinder, Schweine und Geflügel”, heißt es weiter. Unbedingt nötig seien etwa mindestens 15 Cent mehr für den Liter Milch, ein Euro mehr für das Kilo Rindfleisch, 50 Cent für Schwein und 20 Cent für Geflügel.
Quelle: AFP