Die Junge Union (JU) hat den neuen CDU-Chef Armin Laschet zu einer programmatischen Erneuerung der Partei aufgefordert. Sowohl in der CDU als auch in der Bevölkerung wünschten sich viele Menschen, “dass wir wieder stärker auf Eigenverantwortung, Leistungsbereitschaft und die Freiheit des Einzelnen setzen”, sagte der JU-Vorsitzende Tilman Kuban der Zeitung “Die Welt” (Donnerstagsausgabe).
Der Chef der CDU/CSU-Nachwuchsorganisation forderte unter anderem eine “Innovationsoffensive”, ein “Stoppschild” für “ständig neue Sozialleistungen” und eine Wiedereinsetzung der Schuldenbremse im Bundeshaushalt ab dem Jahr 2022.
Kuban appellierte auch an Laschet, den Flügel des bei der Wahl für den Parteivorsitz unterlegenen Kandidaten Friedrich Merz in die Parteiarbeit einzubinden. Das Ergebnis von 47 Prozent für Merz belege, “wie stark die wirtschaftsliberal-konservative Idee in der Partei verwurzelt ist”. Deshalb müsse diesem Flügel auch in Laschets Team ein “inhaltliches Angebot” gemacht werden.
Für Merz persönlich forderte Kuban jedoch keine spezielle Position in Laschets Team. Über diese Personalie müsse der neue Parteichef selbst entscheiden. Die JU hatte sich im Ringen um den Parteivorsitz für den früheren Fraktionschef Merz eingesetzt. Bei der digitalen Parteitagswahl am Samstag setzte sich jedoch der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Laschet durch.
Laschet steht für eine Fortsetzung des Kurses der Mitte von Bundeskanzlerin Angela Merkel, während Merz die Partei stärker konservativ positionieren wollte.
Quelle: AFP