In der unter zahlreichen Covid-19-Krankheitsfällen leidenden brasilianischen Stadt Manaus ist am Dienstagabend (Ortszeit) eine dringend benötigte Sauerstoff-Lieferung eingetroffen. Fünf Lastwagen aus Venezuela mit einer Ladung von 107.000 Kubikmetern Sauerstoff trafen in der Hauptstadt des Bundesstaates Amazonas ein. Sie hatten mehr als 1500 Kilometer zu der entlegenen nordbrasilianischen Stadt zurückgelegt.
Die Regierung des umstrittenen venezolanischen Präsidenten Nicolás Maduro stiftete den Sauerstoff, obwohl Brasiliens rechtsextremer Staatschef Jair Bolsonaro ihn nicht anerkennt. Manaus leidet seit Tagen an einem akuten Mangel an Sauerstoffflaschen, die für die Versorgung von Covid-19-Kranken benötigt werden. Derzeit liegt der Sauerstoff-Bedarf pro Tag bei rund 76.000 Kubikmetern. Geliefert wurden bisher aber nur 28.200 Kubikmeter täglich.
Wegen der überfüllten Krankenhäuser der Zwei-Millionen-Stadt pflegen viele Angehörige und Freunde Corona-Patienten zu Hause und brauchen daher ebenfalls Sauerstoffflaschen. Die Versorgungsengpässe hatten seit vergangener Woche Dutzende Todesfälle verursacht. Ärzte sahen sich gezungen, ihre Patienten manuell zu beatmen oder ersticken zu lassen.
Brasilien gehört zu den am schwersten von der Corona-Pandemie betroffenen Ländern weltweit. Mehr als 210.000 Infizierte starben dort bereits – nur die USA verzeichneten bislang noch mehr Corona-Tote.
Quelle: AFP