Wegen der Lieferengpässe beim Biontech/Pfizer-Impfstoff werden die Corona-Impfzentren in Nordrhein-Westfalen erst am 8. Februar und damit eine Woche später als geplant in Betrieb gehen. Zudem finden in den Krankenhäusern und stationären Pflegeeinrichtungen kommende Woche keine weiteren Erstimpfungen statt, wie eine Sprecherin des Landesgesundheitsamts am Mittwoch in Düsseldorf auf Anfrage mitteilte.Die Krankenhausgesellschaft NRW reagierte “mit großer Enttäuschung” auf den Impfstopp.
Zweitimpfungen sollen laut NRW-Gesundheitsministerium in Kliniken und Pflegeeinrichtungen weiter wie geplant vorgenommen werden. Dafür sind den Angaben zufolge rund 80.000 Impfdosen eingeplant. Ab dem 1. Februar finden dann in den Krankenhäusern und stationären Pflegeeinrichtungen auch wieder neue Erstimpfungen statt. Biontech hatte die Lieferverzögerungen seines Vakzins Ende vergangener Woche angekündigt und mit Umbaumaßnahmen zur Produktionsaufstockung begründet.
Der Präsident der Krankenhausgesellschaft NRW, Jochen Brink, erklärte, nach dem optimistisch stimmenden Start der Impfungen in Kliniken zu Wochenbeginn “sind wir bestürzt, dass die Lieferung des Impfstoffs so kurzfristig unterbrochen wurde”. “Eine große Mehrheit unserer Beschäftigten auf den Intensiv- und Isolierstationen, in den Notaufnahmen und weiteren sensiblen Bereichen hat diese Woche herbeigesehnt, weil die Impfung die zweifellos stärkste Waffe gegen dieses tückische Virus ist.”
“Wir müssen uns aber bewusst sein, dass diese jähe Unterbrechung die hohe Impfbereitschaft gefährden kann”, mahnte Brink. Der NRW-Landesregierung könne nicht angelastet werden, dass das Herstellerkonsortium Biontech/Pfizer seine Lieferzusagen entgegen allen Erwartungen nicht einhalte. Für die NRW-Krankenhäuser zähle nun “jeder Tag, damit die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schnellstmöglich geimpft werden können”.
In Nordrhein-Westfalen wurden laut NRW-Gesundheitsministerium bislang rund 350.000 Erstimpfungen zum Schutz gegen das Coronavirus vorgenommen, davon 67.000 allein in laufenden Woche. Bis zum Ende dieser Woche werden demnach noch rund 30.000 Impfungen hinzukommen, so dass dann rund 380.000 Menschen im bevölkerungsreichsten Bundesland eine Erstimpfung erhalten haben werden.
Quelle: AFP