Größter Mafia-Prozess in Italien seit 30 Jahren begonnen

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In Italien hat der größte Mafia-Prozess seit 30 Jahren begonnen. Er startete am Mittwoch in einer zum Gerichtssaal umgebauten riesigen Halle in Lamezia Terme in Kalabrien und richtet sich gegen die kalabrische Mafiaorganisation ‘Ndrangheta. Angeklagt sind mehr als 350 Mitglieder des Mancuso-Clans und mutmaßliche Helfer unter anderem in Verwaltungen und auch der Politik. 

An dem Prozess sind rund 400 Anwälte beteiligt, mehr als 900 Zeugen sollen gehört werden. Den Beschuldigten, darunter Clan-Chef Luigi Mancuso, wird unter anderem Mord, versuchter Mord, Drogenhandel, Geldwäsche und Amtsmissbrauch vorgeworfen. Die Anklage wird vertreten durch den berühmten Anti-Mafia-Staatsanwalt Nicola Gratteri.

Es wird damit gerechnet, dass der Prozess mindestens ein Jahr lang dauern wird. Die meisten Angeklagten waren im Dezember 2019 bei koordinierten nächtlichen Razzien in Italien, Deutschland, der Schweiz und Bulgarien festgenommen worden. Dass auch Politiker, Anwälte und Geschäftsleute auf der Anklagebank sitzen, zeigt nach Angaben von Experten, wie gut vernetzt die weltweit agierende ‘Ndrangheta in ihrer süditalienischen Heimatregion Kalabrien ist.

Quelle: AFP

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