Die gefährliche britische Coronavirus-Mutation macht laut einer Studie schon jetzt etwa ein Prozent der positiven Corona-Tests in Frankreich aus. Die Variante sei nicht konzentriert aufgetreten, sondern überall im Land zu finden, sagte Gesundheitsminister Olivier Véran am Dienstag bei einer Anhörung vor dem Sozialausschuss des Senats. Die Studie, deren detaillierte Ergebnisse noch nicht veröffentlicht wurden, umfasst alle positiven PCR-Tests vom vergangenen Donnerstag und Freitag.
Ziel der Studie sei es, “eine erste Kartierung” der Verbreitung der britischen Variante in Frankreich zu erstellen, erklärte die französische Gesundheitsbehörde am Freitag.
“Was in England passiert, wird wahrscheinlich auch mit uns passieren”, sagte Anne-Claude Crémieux, Professorin für Infektionskrankheiten am Saint-Louis-Krankenhaus in Paris, am Dienstag im Sender RTL. Entweder das Virus sei erst zu ein bis zwei Prozent verbreitet, dann gebe es noch etwas Zeit für Maßnahmen – “oder wir sind bereits bei zehn bis 20 Prozent und müssen uns auf die englische Situation in den nächsten Tagen vorbereiten”.
Großbritannien ist von der Corona-Pandemie stärker betroffen als viele andere europäische Staaten. Die derzeit dramatisch hohen Ansteckungszahlen hängen auch damit zusammen, dass sich in England die neue Mutation des Virus schnell verbreitet hat. Erste Studien legen nahe, dass die Coronavirus-Variante B.1.1.7 um bis zu 70 Prozent ansteckender sein könnte als die bisherigen Stämme.
Diese Mutation wurde auch in dutzenden anderen Ländern rund um den Globus festgestellt. Auch in Deutschland wurden einzelne Fälle dieser Virus-Variante entdeckt.
Quelle: AFP