Nach tagelanger Verzögerung hat China grünes Licht gegeben für den Beginn einer Mission der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zur Erforschung der Ursprünge des Coronavirus. Der Besuch der internationalen Experten beginne am Donnerstag, teilte die chinesische Gesundheitskommission am Montag mit. Das WHO-Team werde seine Nachforschungen in Zusammenarbeit mit chinesischen Wissenschaftlern vornehmen.
Die seit Monaten geplante WHO-Mission soll die Herkunft des neuartigen Coronavirus Sars-CoV-2 erforschen. Das zehnköpfige internationale Team, darunter der Experte Fabian Leendertz vom Robert-Koch-Institut in Berlin, sollte eigentlich bereits Anfang Januar nach China aufbrechen. Die Mission verzögerte sich aber wegen ungeklärter Visafragen. Zudem sah Peking weiteren Diskussionsbedarf hinsichtlich der “genauen Gestaltung” der Untersuchungen.
Erstmals aufgetreten war das Virus Ende 2019 in der zentralchinesischen Stadt Wuhan, von wo aus es sich in der ganzen Welt ausbreitete. Wie der Erreger von Tieren – vermutlich Fledermäusen – auf den Menschen übersprang, ist bis heute unklar.
Für China ist die WHO-Mission heikel. China sieht sich international mit Vorwürfen konfrontiert, es wolle eine Verantwortung für den Ausbruch der Pandemie vertuschen. Zunächst hatte Peking eine unabhängige internationale Untersuchung der Ursprünge des Virus verweigert.
Peking sät zudem Zweifel daran, dass das Virus überhaupt aus China stammt. Außenminister Wang Yi wiederholte kürzlich die Ansicht, dass “die Pandemie wahrscheinlich an mehreren Punkten auf der Welt begann”. Zugleich präsentiert sich die chinesische Führung als Sieger im Kampf gegen das Virus.
Quelle: AFP