Die Zahl neuer Asylbewerber in Deutschland ist weiter rückläufig. Wie das Bundesinnenministerium am Sonntag mitteilte, wurden im vergangenen Jahr rund 76.000 Asylerstanträge gestellt – 31,5 Prozent oder rund 35.000 weniger als 2019. Die hauptsächlichen Herkunftsländer waren 2020 Syrien, Afghanistan, Irak und die Türkei. Zusätzlich wurden nach Angaben des Innenministeriums rund 26.500 Asylerstanträge für in Deutschland geborene Kinder im Alter von unter einem Jahr gestellt, sowie rund 19.500 Asylfolgeanträge. Insgesamt gab es demnach rund 122.000 Anträge.
Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) erklärte, dass der Rückgang “nicht allein auf die Corona-Pandemie zurückzuführen” sei. “Denn die Zahlen sinken schon das vierte Jahr in Folge”, sagte er. “Das zeigt: Unsere Maßnahmen zur Steuerung der Migration wirken. Wir sind auf dem richtigen Weg.” Zugleich betonte Seehofer, dass vielen Menschen in Not geholfen worden sei.
Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) entschied im vergangenen Jahr nach Ministeriumsangaben über die Anträge von 145.071 Menschen. Gut jeder Vierte davon (37.818) erhielt demnach die Rechtsstellung eines Flüchtlings nach der Genfer Flüchtlingskonvention. 18.950 Menschen wurde subsidiärer Schutz nach dem Asylgesetz zuerkannt, für 5702 weitere Menschen wurde ein Abschiebungsverbot festgestellt. Abgelehnt wurden die Anträge von 46.586 Menschen. Anderweitig erledigt etwa wegen Verfahrenseinstellungen durch Rücknahme des Asylantrages waren laut Innenministerium rund 36.000 Anträge.
Quelle: AFP