Weltärztebund-Chef Frank Ulrich Montgomery, hat die Bundesländer wegen der Corona-Impfungen kritisiert und zugleich Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) gelobt. “Die Bundesländer haben völlig unterschiedliche Regelungen, wie die Impfberechtigten zu einem Termin kommen”, sagte Montgomery der Düsseldorfer “Rheinischen Post” vom Freitag. Das sorge für Verwirrung und Ärger. “Ich halte die Terminvergabe über die allgemeine Nummer 116117 für schlecht geregelt”, sagte Montgomery und forderte ein einheitliches Vorgehen.
Es hätte von vornherein einen bundesweit identischen Weg über Telefon und eine Internetplattform zu Impfterminen geben müssen, fügte der Ärztefunktionär hinzu. Das hätten die Länder nicht gut organisiert, wie sich jetzt herausstelle.
Zugleich verteidigte Montogomery den Bundesgesundheitsminister gegen anhaltende Kritik. “Jens Spahn trifft keine Schuld am Mangel des Impfstoffs”, sagte Montgomery. “Für sein bisheriges Agieren in der Corona-Krise bekommt er von mir eine glatte Eins.”
Die EU habe vielleicht im Rückblick mehr Impfdosen von Biontech bestellen können. Zum Zeitpunkt der Verhandlungen sei der Vorsprung der Firma aber nicht erkennbar gewesen, sagte Montgomery. Den Fragenkatalog der SPD an Spahn kritisierte er. “Es wird der SPD noch auf die Füße fallen, dass sie sich so scharf gegen Jens Spahn wendet. Man kann nicht gleichzeitig die Arbeit von Regierung und Opposition machen.”
Der von Bundesfinanzmister Olaf Scholz (SPD) vorgelegte Fragenkatalog zur Impfstoffbeschaffung hatte auch in der CDU für Verärgerung gesorgt. Spahn wird dafür kritisiert, dass die EU im vergangenen Jahr nicht mehr Impfstoff der Firmen Biontech und Pfizer bestellt hat.
Quelle: AFP