Der Fraktionsvorsitzende der Republikaner im US-Repräsentantenhaus, Kevin McCarthy, lehnt eine Absetzung oder ein neues Amtsenthebungsverfahren gegen den scheidenden Präsidenten Donald Trump ab. Den abgewählten Präsidenten zwölf Tage vor der Amtsübergabe an seinen Nachfolger Joe Biden seines Amtes zu entheben, würde “unser Land nur noch mehr spalten”, sagte McCarthy am Freitag.
Seit der Erstürmung des Kapitols in Washington durch militante Trump-Anhänger am Mittwoch steht der scheidende Amtsinhaber massiv unter Druck. Erst nach langem Zögern verurteilte Trump am Donnerstag die Gewalt in Washington und rief das Land zur “Versöhnung” und “Heilung” auf.
Trump wird vorgeworfen, für den Gewaltexzess mitverantwortlich zu sein, nachdem er seine Anhänger bei einem Auftritt in Washington mit unbelegten Wahlbetrugs-Vorwürfen angestachelt und zum Marsch auf das Kapitol aufgerufen hatte. Die Demokraten fordern deshalb, Trump noch vor dem Amtswechsel im Weißen Haus abzusetzen.
McCarthy, der in den vergangenen vier Jahren einer der loyalsten Unterstützer Trumps im US-Kongress war, hat nach eigenen Angaben am Freitag dessen Nachfolger Joe Biden kontaktiert. Er wolle mit Biden über eine Zusammenarbeit reden, “um die Temperatur zu senken und das Land zu einen, um Amerikas Probleme zu lösen”, sagte der Anführer der Republikaner im Repräsentantenhaus.
Quelle: AFP