Nach dem Nutri-Score kommt der Öko-Score: In Frankreich sollen sich Verbraucher im Supermarkt künftig ähnlich wie bei der fabigen Kennzeichnung zum Nährwert auch über den ökologischen Fußabdruck von Produkten informieren können. Mehrere Verbände und Initiativen kündigten am Donnerstag den sogenannte “Éco-Score” an. Er soll die Konsumentinnen und Konsumenten dafür sensibilisieren, welche Auswirkungen Lebensmittelprodukte auf die Umwelt haben.
Der Score, bei dem maximal 100 Punkte erreicht werden können und bei denen die Lebensmittel dann von A bis E eingruppiert werden, basiert demnach auf Angaben der Hersteller zum Produkt sowie weiteren Faktoren von der Recyclingfähigkeit der Verpackung über das Herkunftsland der Zutaten bis hin zur Saisonalität der Lebensmittel. An der Entwicklung hatten unter anderem Apps für Verbraucher wie Yuka, Open Food Facts oder Etiquettable zwei Jahre gearbeitet.
Im Vorfeld hatte es Kritik von Umweltschützern gegeben, dass der Score womöglich Produkte aus intensiver Landwirtschaft unverhältnismäßig gut bewerten könne, da stark industrialisierte Zweige oft auch auf kurze Lieferwege setzten. Der Rindfleischindustrie-Branchenverband Interbev kritisierte zudem, das Bewertungssystem habe Lücken.
Befürworter entgegnetem dem, dass sie sich der Grenzen des Scores durchaus bewusst seien – Verbraucher könnten aber durchaus davon profitieren: So werde etwa Weiderind aus Frankreich einen besseren Score haben als Fleisch von einem Rind aus Brasilien, das nie auf der Weide gewesen sei.
Quelle: AFP