Schweizer Bundespräsident räumt Fehler bei Corona-Krisenmanagement ein

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Der neue Schweizer Bundespräsident Guy Parmelin hat Fehler der Regierung beim Krisenmanagement der Corona-Pandemie eingeräumt. “Zwischen Juli und September haben wir die Lage unterschätzt”, sagte der Politiker der rechtspopulistischen Schweizerischen Volkspartei (SVP) in der aktuellen Ausgabe der Schweizer Zeitung “SonntagsBlick”. “Wir dachten, wir könnten das Virus meistern. Gedanklich war es weit weg”, fügte der 61-Jährige hinzu. 

Insbesondere im Dezember sei die Koordination zwischen den Kantonen “nicht immer einfach” gewesen, räumte Parmelin ein. Im Bundesrat waren sich französischsprachige und deutschsprachige Kantone uneins darüber, ob die Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Virus verstärkt werden sollten. Parmelin bezeichnete den gefundenen Kompromiss als eine “Güterabwägung zwischen Gesundheit, Wirtschaftlichkeit und der Psyche der Menschen. Es ist nicht alles schwarz-weiß”, erklärte er.

Auf der Kurzbotschaftenplattform Twitter kommentierten Nutzer, dass bereits im Juli die beratende, wissenschaftliche Task-Force des Landes eine Warnung ausgesprochen habe. Damals teilten die Wissenschaftler mit, dass die Infektionen mit dem Coronavirus in einem alarmierenden Tempo anstiegen, und forderten dringend die Einführung von Maßnahmen zur Eindämmung des Virus.

Während die Schweiz von der ersten Infektionswelle nur moderat getroffen worden war, schossen die Corona-Infektionszahlen ab Herbst in die Höhe. Seit Wochen vermeldet die Eidgenossenschaft mit 8,6 Millionen Einwohnern mehr als 4000 Neuinfektionen pro Tag. Impfungen gegen das Virus haben in mehreren Kantonen in nur schleppendem Tempo begonnen.  

Parmelin hatte erst zu Beginn des neuen Jahres am Freitag die jährlich wechselnde Bundespräsidentschaft des Landes übernommen. Allerdings hatte er zuvor bereits als Wirtschaftsminister des Landes eine führende Rolle beim Corona-Krisenmanagement gespielt. Während er die Präsidentschaft innehat, füllt er weiter das Amt des Wirtschaftsministers aus. 

Quelle: AFP

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