Trotz weiterer Verzögerungen hat sich der irische Außenminister Simon Coveney zuversichtlich gezeigt, dass ein Brexit-Handelsabkommen mit Großbritannien noch am Donnerstag vereinbart werden kann. Seine Erwartung sei, dass es “später heute gute Nachrichten” vor Weihnachten gebe, sagte Coveney dem irischen Sender RTE am Donnerstag. Ihm zufolge verhandeln Experten beider Seiten weiter über die Fangrechte für EU-Fischer in britschen Gewässern.
Die EU und Großbritannien hatten in den vergangenen Tagen deutliche Fortschritte gemacht und wesentliche Streitpunkte ausgeräumt. Am Mittwoch schien ein Durchbruch bereits in greifbarer Nähe. Nach Verhandlungen die ganze Nacht durch hieß es am Donnerstagmorgen in EU-Kreisen aber, es gebe noch “Streit um Zahlen” bei der Fischerei.
Großbritannien war zum 1. Februar aus der EU ausgetreten, bis zum Jahresende bleibt das Land aber noch im EU-Binnenmarkt und in der Zollunion. Seit zehn Monaten verhandeln Brüssel und London nun bereits über ein Handelsabkommen.
Ohne Handelsabkommen würden im beiderseitigen Handel zum Jahreswechsel Zölle nach WTO-Konditionen erhoben. Wirtschaftsverbände rechnen dann mit massiven Staus an den Grenzen im Lieferverkehr sowie der Unterbrechung wichtiger Lieferketten der Industrie und warnen vor Milliarden an Mehrkosten und Einnahmeausfällen.