In den Verhandlungen der EU mit Großbritannien über ein Handelsabkommen nach dem Brexit scheint ein Durchbruch in den nächsten Stunden möglich. Die Gespräche könnten noch am Abend abgeschlossen werden, hieß es am Mittwoch aus EU-Kreisen. Letzter Streitpunkt in den schwierigen Verhandlungen war bis zuletzt die Frage des Zugangs für EU-Fischer zu britischen Gewässern.
Großbritannien war zum 1. Februar aus der EU ausgetreten, bis zum Jahresende bleibt das Land aber noch im EU-Binnenmarkt und in der Zollunion. Die Verhandlungen waren über Monate nur langsam vorangekommen. Neben der Fischerei waren die Wettbewerbsbedingungen für britische und EU-Firmen sowie die Kontrolle eines künftigen Abkommens Hauptstreitpunkte.
Diese beiden Punkte waren nach AFP-Informationen am Mittwoch bereits so gut wie abgeschlossen. Bei der Fischerei lagen beide Seiten aber weiter auseinander. Im Detail ging es um Kürzungen der erlaubten Fangmengen in Großbritanniens Gewässern für EU-Fischer und die Länge einer Übergangszeit für deren Einführung.
“Wir sind in der finalen Phase”, hieß es nun aus EU-Kreisen. Es gebe “gute Chancen”, dass die Verhandlungen am Abend zu Ende gebracht werden könnten, hieß es aus anderer Quelle. Damit bliebe theoretisch genug Zeit, um das Abkommen am 1. Januar zumindest vorläufig in Kraft zu setzen.
Das EU-Parlament hatte erklärt, dass die Zeit für eine reguläre Ratifizierung nun nicht ausreicht. Nach AFP-Informationen begannen die Mitgliedstaaten aber mit der Vorbereitung einer vorläufigen Anwendung eines möglichen Abkommens, das im Nachgang vom EU-Parlament ratifiziert werden könnte.