Verbraucherschützer haben in Zeiten des Onlinehandel-Booms zu Vorsicht bei Internetshops aufgerufen. Besonders während des Lockdowns “sollten Verbraucher genau hinschauen, bei welchen Webshops sie einkaufen”, warnte der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) am Montag. Der vzbv nahm 456 Websites unter die Lupe, über die sich Verbraucher in der Zeit zwischen März und Mai 2020 beschwert hatten.
Gewarnt sei vor “reißerischer Werbung, wechselnden Sprachen und Währungen im Bestellprozess, Lieferzeiten von bis zu 120 Tagen und Vorkassezahlung”, erklärte der Verband. All das sowie versprochene satte Rabatte könnten Hinweise auf “dubiose oder gar betrügerische Shops sein”.
Außerdem warnten die Verbraucherschützer vor einer hohen Fluktuation der Shops. So stellten sie fest, dass rund 65 Prozent der untersuchten Internetseiten nach nur wenigen Monaten verschwunden oder nicht mehr aufrufbar waren.
Der vzbv mahnte zudem bei der Optik der Seiten und den Allgemeinen Geschäftsbedingungen zur Vorsicht. Bei einer unklaren Seitenstruktur, Kaufanreizen wie Countdownzählern und bei Werbung mit Phantasie-Siegeln sei ebenso Vorsicht geboten wie bei sprachlich auffälligen Hinweisen in den AGB. So fanden die Verbraucherschützer etwa Sätze wie “Wir bieten Kunden eine fröhliche Abwicklung” und “Sie dürfen keine Würmer (…) übertragen” – die ganz offenbar aus automatischen Übersetzungsprogrammen stammen.