Früherer päpstlicher Gesandter in Frankreich wegen sexueller Nötigung verurteilt

Der frühere päpstliche Gesandte in Frankreich, Luigi Ventura, ist wegen sexueller Nötigung zu acht Monaten Haft auf Bewährung verurteilt worden. Das Pariser Strafgericht sprach den 76-Jährigen wegen der Belästigung mehrerer Männer schuldig. Er soll nach dem Urteil je 22.000 Euro Entschädigung und Gerichtskosten an vier seiner Opfer zahlen.

Insgesamt hatten fünf Männer den Nuntius beschuldigt, sie bei öffentlichen Veranstaltungen in Frankreich zwischen Januar 2018 und Februar 2019 unsittlich am Hinterteil berührt zu haben. Der frühere Gesandte des Papstes ließ dies über seine Anwälte bestreiten. Er nahm nicht an dem Verfahren teil. Die Staatsanwaltschaft hatte gegen ihn zehn Monate Haft auf Bewährung gefordert.

Der Vatikan hatte die diplomatische Immunität Venturas im Juli 2019 aufgehoben und damit den Weg für eine Strafverfolgung geebnet. Dies war ein Präzedenzfall in der katholischen Kirche. Der Gesandte trat einige Monate später zurück, nach rund zehnjähriger Amtszeit in Paris.

Auch das Urteil vor einem nicht-kirchlichen Gericht gilt als außergewöhnlich. Papst Franziskus hat der Kirche einen transparenteren Umgang mit Missbrauchs-Fällen verordnet.

Aktuelle Beiträge

Exklusiv Interviews

Melden Sie sich für unseren Newsletter an

Ihre E-Mail-Adresse wird nur für Werbe-E-Mails und kritische Nachrichtenankündigungen verwendet.