Der Präsident des Instituts für Weltwirtschaft (IfW), Gabriel Felbermayr, geht wegen des neuen harten Lockdowns von einem wirtschaftlichen Rückgang Ende 2020 und Anfang 2021 aus. “Das vierte Quartal 2020 in Deutschland wird ein sehr schwaches sein und mit einem Rückgang gegenüber dem Vorquartal von etwa 0,5 Prozent enden”, sagte Felbermayr der “Rhein-Neckar-Zeitung” vom Dienstag.
Auch im Frühjahr werde es “wohl im ersten Quartal 2021 nochmals eine Schrumpfung geben, wenn auch nicht im Ausmaß wie im Frühjahr des auslaufenden Jahres”, fügte Felbermayr hinzu. “Damit wären wir erneut in einer technischen Rezession.” Eine solche gilt als gegeben, wenn die Wirtschaft in zwei aufeinanderfolgenden Quartalen schrumpft.
Für das nächste Jahr rechnet Felbermayr aber generell mit einer positiveren Entwicklung. “Im Sommer sollte es gelingen, wieder zu besseren Zahlen zu kommen”, prognostiziert er. Den Lockdown hält er trotz der wirtschaftlichen Folgen für richtig: “Ich teile als Bürger die Sorge, dass die Infektionszahlen zu hoch sind und wir etwas machen müssen”, sagte er der Zeitung. Es fehle aber “der Politik ein Plan für die Zeit über den 10. Januar hinaus”.
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