Der britische Premierminister Boris Johnson will nicht unter den Ersten sein, die ab nächster Woche in seinem Land gegen Corona geimpft werden. Johnson möchte denjenigen den Vortritt lassen, die “ein hohes Risiko für ernsthafte Komplikationen” haben, teilte seine Sprecherin am Mittwoch mit. Der 56-Jährige “würde keinen Impfstoff nehmen wollen, der für jemanden bestimmt ist, der extrem anfällig ist”. Großbritannien erteilte am Mittwoch als erstes westeuropäisches Land eine Notfallzulassung für einen Corona-Impfstoff.
Als Regierungschef fällt Johnson eigentlich eine Priorisierung bei der Impfung zu. Der Premier war im Frühjahr selbst schwer an der Virusinfektion erkrankt und verbrachte drei Tage auf der Intensivstation. Seitdem nahm er nach eigenen Angaben deutlich ab. Übergewicht gilt als Risikofaktor bei Corona-Erkrankungen.
Johnson sprach nach der Notfallzulassung für den Corona-Impfstoff des Mainzer Pharmaunternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer von “fantastischen Nachrichten”. Schon Anfang der nächsten Woche sollen laut britischem Gesundheitsministerium die ersten 800.000 Dosen verabreicht werden, bis zum Jahresende sollen es dann “Millionen” Dosen sein. Zunächst sollen die Bewohner von Pflegeheimen sowie das Gesundheits- und Pflegepersonal geimpft werden.
Mit bislang rund 59.000 Corona-Toten ist Großbritannien das am schlimmsten von der Pandemie betroffene Land in Europa.
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