WHO warnt in Corona-Krise vor Mangel an Bewegung

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Geschlossene Fitnessstudios, Ausgangsbeschränkungen, Homeoffice: Angesichts der Corona-Pandemie hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) vor einem Mangel an Bewegung gewarnt. Erwachsene benötigten pro Woche mindestens zweieinhalb bis fünf Stunden moderate bis intensive Bewegung, teilte die Organisation am Mittwoch mit. Kinder und Jugendliche sollen demnach mindestens eine Stunde am Tag aktiv sein. Rund ein Viertel aller Erwachsenen und 80 Prozent der Jugendlichen erreichten dieses Ziel jedoch nicht, erklärte die WHO.

“Körperlich aktiv zu sein, ist entscheidend für Gesundheit und Wohlbefinden – es kann dazu beitragen, das Leben um Jahre zu verlängern und diese Jahre mit Leben zu füllen”, erklärte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus. Regelmäßige Bewegung sei etwa der Schlüssel, um Herzkrankheiten, Typ-2-Diabetes und Krebserkrankungen vorzubeugen. 

Auch die Symptome von Depressionen und Angstzuständen können den Angaben zufolge durch regelmäßige Bewegung verringert werden. Wer aktiv bleibt, verbessert demnach auch seine Gedächtnisleistung und fördert die allgemeine geistige Gesundheit.

Noch gebe es keine eindeutigen Statistiken über die Auswirkungen der Pandemie auf die körperliche Aktivität, erklärte die WHO. Durch die Corona-Beschränkungen seien jedoch viele Menschen gezwungen, häufiger zu Hause zu bleiben. Tägliche Bewegungsroutinen fielen oft weg.

Dies sei zutiefst beunruhigend, warnte die WHO und bezifferte die weltweiten Kosten für die Gesundheitsversorgung aufgrund von Bewegungsmangel auf umgerechnet 45 Milliarden Euro. Weltweit könnten demnach bis zu fünf Millionen Todesfälle pro Jahr durch mehr körperliche Aktivität verhindert werden.

“Wir neigen dazu zu unterschätzen, wie viel Zeit wir im Sitzen verbringen”, sagte die Leiterin der Abteilung für körperliche Aktivität bei der WHO, Fiona Bull. Sie empfahl die Nutzung von sogenannten Fitness-Trackern, mit denen sich die tägliche Bewegung messen lässt. 

© Agence France-Presse

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