Der sogenannte Hummer-Deal der EU mit den USA ist endgültig beschlossene Sache. Das EU-Parlament in Brüssel gab am Donnerstag mit breiter Mehrheit grünes Licht für das selbst von offizieller Seite als “Mini-Zollpaket” bezeichnete Handelsabkommen. Die Zölle auf Hummer-Produkte aus den USA werden dadurch abgeschafft und US-Aufschläge auf EU-Produkte wie Fertiggerichte und Feuerzeuge gesenkt.
Die EU-Exporte, deren Ausfuhr in die USA nun billiger wird, haben nach Angaben des EU-Rates einen Wert von rund 160 Millionen US-Dollar (135 Millionen Euro) pro Jahr. Die künftig zollfreien US-Einfuhren “von lebenden und gefrorenen Hummerprodukten” belaufen sich auf 111 Millionen Dollar. Der gesamte transatlantische Handel mit Waren und Dienstleistungen beläuft sich demnach allerdings auf jährlich rund 1,3 Billionen Euro.
Der Hummer-Deal ist dennoch die einzige vertragliche Vereinbarung, die unter US-Präsident Donald Trump zustande kam. Seit dessen Amtsantritt vor knapp vier Jahren hatten sich die transatlantischen Handelsbeziehungen massiv verschlechtert. Brüssel und Washington verhängten gegenseitige Strafzölle, Verhandlungen über breitere Abkommen kamen nicht voran.
Trumps Wahlniederlage gegen Joe Biden schürt in Brüssel nun Hoffnung auf eine Entspannung des Verhältnisses zu den USA. Der Abschluss des Hummer-Deals sei “ein erster Schritt hin zu einer neuen transatlantischen Beziehung mit Joe Biden”, erklärte der Vorsitzende des Handelssausschusses im EU-Parlament, Bernd Lange (SPD), im Onlinedienst Twitter.
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