In Zentralamerika ist die Zahl der Todesopfer durch den Hurrikan “Iota” auf mindestens 44 gestiegen. In Nicaragua meldeten die Behörden bis Donnerstagabend (Ortszeit) 21 Tote. Sie ertranken bei Überschwemmungen, starben beim Einsturz ihrer Häuser oder wurden bei Erdrutschen verschüttet. Aus Honduras wurden 14 Todesopfer gemeldet.
Fünf Menschen starben in Guatemala, zwei in Kolumbien. In Panama und El Salvador gab es jeweils ein Todesopfer.
Im schwer verwüsteten Norden von Nicaragua suchten die Rettungskräfte am Donnerstag weiter nach Vermissten. In der Region Matagalpa hatte es am Dienstag einen Erdrutsch gegeben, bei dem neun Menschen ums Leben gekommen waren, darunter sechs Kinder. Mehrere Verschüttete wurden noch nicht gefunden.
Nur zwei Wochen nach dem verheerenden Wirbelsturm “Eta” hatte “Iota” als Hurrikan der höchsten Kategorie 5 am Montag die Küste Nicaraguas erreicht. Nach Behördenangaben traf der Hurrikan mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 250 Stundenkilometern auf Land. Danach wurde “Iota” heruntergestuft und schwächte sich landeinwärts weiter zu einem Tropensturm ab.
Die Behörden hatten schon vor Eintreffen des Sturms tausende Menschen aus den Küstengebieten Nicaraguas und Honduras in Sicherheit gebracht. Bäume wurden entwurzelt und Häuser umgerissen. Besonders schlimm sind die Schäden in Bilwi, der größten Stadt an der nördlichen Karibikküste Nicaraguas. Alle Häuser, die “Eta” stehengelassen habe, habe “Iota” nun völlig zerstört, sagte Yamil Zapata von der Regionalregierung. Tausende Menschen seien obdachlos, die Strom- und Wasserversorgung der Stadt sei zusammengebrochen.
Laut einer Schätzung des UN-Kinderhilfswerks Unicef sind in ganz Zentralamerika rund 4,6 Millionen Menschen von den Schäden betroffen, die “Iota” hinterlassen hat. 1,8 Millionen von ihnen sind demnach Kinder.
“Iota” folgte der Route des Wirbelsturms “Eta”, durch den vor zwei Wochen mehr als 200 Menschen in Zentralamerika ums Leben gekommen waren. “Iota” war der erste Hurrikan der höchsten Kategorie 5 in dieser Saison mit bereits 13 Hurrikans im Atlantik. Wissenschaftler führen es insbesondere auf den Klimawandel zurück, dass die Stürme an Häufigkeit und Heftigkeit zunehmen.
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