Der Energiekonzern Eon sieht beim Ausbau der Solarenergie in Deutschland noch großes Potenzial auf den Dächern von Supermärkten, Möbelhäusern und Lagerhallen. Insgesamt 90 Millionen Quadratmeter gewerblicher Dachfläche eignen sich für Photovoltaik-Anlagen, wie Eon am Mittwoch auf Grundlage eigener Berechnungen mitteilte. Theoretisch könnten dort demnach Anlagen mit einer Kapazität von 6750 Megawatt entstehen, “was einer Leistung von acht Kohlekraftwerken entspricht”.
“Photovoltaikanlagen auf Dächern bringen erneuerbare Energien in die Stadt und nutzen bestehende Flächen bestmöglich zum Erreichen der Klimaschutzziele, erklärte der Konzern. Dafür müsse in der Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) allerdings “eine Gleichbehandlung von Dach- und Freiflächenanlagen” geschaffen werden.
Bislang sind in dem Gesetz laut Eon deutlich strengere Regeln für leistungsstarke Dachanlagen vorgesehen: Demnach dürfte ein Mittelständler seinen selbst erzeugten Strom bei einer Anlagenkapazität über 500 Kilowatt nicht selbst nutzen, sondern müsste ihn zwangsläufig ins Netz einspeisen. “Auch müsste sich das Unternehmen abseits seines Kerngeschäfts an einem sehr bürokratischen Ausschreibungsverfahren beteiligen”, kritisierte der Energiekonzern.
“Gewerbe und Industrie können mit eigenen Klimastrategien einen bedeutenden Beitrag zur Energiewende leisten”, betonte Eon-Vorstandsmitglied Karsten Wildberger. “Umbau und Betrieb von Energieinfrastruktur darf die Unternehmen aber nicht belasten, sondern muss wirtschaftlich sein.”
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