In der vergangenen Jagdsaison haben deutsche Jäger mehr als 202.000 Waschbären erlegt. Das sind 22 Prozent mehr als im Vorjahr und so viele wie nie zuvor, wie der Deutsche Jagdverband (DJV) am Montag mitteilte. Erfasst wurden die bis März erlegten Tiere. In Zukunft könnte der Kleinbär hierzulande häufiger auf dem Teller landen.
Einer Studie zufolge ist sein Fleisch teilweise weniger keimbelastet als das von herkömmlichen Schlachttieren. Für die bisher unveröffentlichte Pilotstudie untersuchten Forscher vom Institut für Lebensmittelhygiene der Universität Leipzig das Fleisch von fünf frisch erlegten Waschbären. Gefährliche Lebensmittelkeime wie Salmonellen oder Listerien hätten sie dabei nicht nachweisen können.
“Sein Fleisch ist bisher in der deutschen Küche noch wenig bekannt, gilt jedoch bei einigen Jägern als Geheimtipp”, erklärte der DJV. Anders verhalte sich das im Süden der USA: In den amerikanischen Südstaaten würden traditionell “einige tausend Waschbären” pro Jahr verspeist.
Auch das Fell der Kleinbären lasse sich gut weiterverarbeiten, etwa zu Kleidungsstücken. Laut DJV ist es biologisch abbaubar und hat eine bessere Ökobilanz als Fleece aus Erdöl. In Deutschland wird der Waschbär als sogenannte gebietsfremde invasive Art aus Artenschutzgründen gejagt.
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