Durch den Taifun “Vamco” sind auf den Philippinen mindestens elf Menschen ums Leben gekommen. Neun weitere würden noch vermisst, teilte der Katastrophenschutz der Insel Luzon am Donnerstag mit. Die Zahl dürfte noch steigen, da noch nicht aus allen betroffenen Gebieten Daten vorlagen. In der Hauptstadt Manila löste der Sturm schwere Überschwemmungen aus. Zahlreiche Straßen der Zwölf-Millionen-Einwohner-Metropole verwandelten sich in Flüsse, manche Einwohner waren auf ihren Hausdächern gefangen.
Auch in einigen benachbarten Provinzen hinterließ der Wirbelsturm starke Verwüstungen. “Vamco” hatte am Mittwoch mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 155 Stundenkilometern den Inselstaat erreicht.
In Manilas Viertel Marikina City reichten die Fluten den Menschen bis zu den Schultern. Verzweifelt versuchten Einwohner, ihre Haustiere und Habe noch rasch in Sicherheit zu bringen. Das Rote Kreuz, die Polizei, die Armee und weitere Rettungskräfte brachten die Menschen per Boot in Sicherheit.
“Viele Orte stehen unter Wasser. Viele Menschen rufen um Hilfe”, berichtete Rouel Santos, ein pensionierter Katastrophenschutzbeamter aus der Provinz Rizal. Insgesamt 180.000 Menschen wurden in Schulen, Sporthallen und anderen Notunterkünften untergebracht.
Schon vor der Ankunft des Taifuns waren tausende Menschen in Sicherheit gebracht worden. Rund 50.000 Menschen wurden nach Angaben des Zivilschutzes angewiesen, ihre Häuser zu verlassen. Doch viele Einwohner hätten die Warnungen nicht ernstgenommen, sagte dessen Vizechef Casiano Monilla. “Ich dachte nicht, dass es so schlimm werden würde”, gestand Rosalinda Opsima, die zu Hause von den rapide ansteigenden Fluten überrascht wurde.
Inzwischen zog der Sturm aufs offene Meer weiter, doch die Behörden warnten, Wassermassen aus den Bergen könnten immer noch zu Dammbrüchen führen. “Vamco” war bereits der dritte Taifun binnen drei Wochen, der über das Land hinwegzog. Die vorherigen Taifune “Molave” und “Goni” hatten große Zerstörungen auf den Philippinen angerichtet, dabei waren dutzende Menschen ums Leben gekommen.
© Agence France-Presse