Jäger haben in Deutschland so viele Wildschweine erlegt wie noch nie zuvor. In der Jagdsaison 2019/2020 wurden 882.231 Tiere geschossen, wie der Deutsche Jagdverband (DJV) am Donnerstag mitteilte. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutete dies ein Plus von 47 Prozent.
Derzeit gibt es in den von der Afrikanischen Schweinepest betroffenen Gebieten eine verstärkte Jagd auf Wildschweine. Der DJV kritisierte aber, dass wegen der seit dem 2. November geltenden Corona-Verordnung Bewegungsjagden zur Eindämmung der Tierseuche auszufallen drohten.
Der Verband forderte eine flächendeckende Ausnahmeregelung in allen Bundesländern, wie sie in Nordrhein-Westfalen bereits gelte. Dort seien Drückjagden auf Wildschweine unter Auflagen wieder erlaubt. Auch andere Bundesländer hätten zusätzliche Hygienekonzepte für Jagden erlassen.
Grund für die verstärkte Jagd auf Wildschweine wegen der Afrikanischen Schweinepest ist, dass die Tierseuche leicht von Schwein zu Schwein übertragen werden kann und insbesondere Schweinefleischproduzenten eine Ausbreitung auch auf Hausschweinbestände fürchten. Für Schweine verläuft die Krankheit fast immer tödlich. Für Menschen ist sie ungefährlich.
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