Europa ist mittlerweile die Weltregion mit den meisten nachgewiesenen Corona-Infektionen. Wie eine Zählung der Nachrichtenagentur AFP auf Grundlage von Behördenangaben am Donnerstag ergab, wurden in Europa mittlerweile 11,6 Millionen Ansteckungen und 293.000 Todesfälle registriert. Damit überholte der Kontinent Lateinamerika und die Karibik mit bislang 11,4 Millionen Infektionen und fast 407.000 Todesopfern.
Europa war bereits im März und April das Epizentrum der Pandemie und hat sich nach einer Entspannung der Lage im Sommer wieder dazu entwickelt. Seit Oktober ist Europa die Weltregion mit den meisten täglichen Neuansteckungen. Vergangene Woche waren es 277.000 neue Fälle pro Tag und damit mehr als die Hälfte der weltweit 517.000 täglichen Neuansteckungen.
Und das Infektionsgeschehen beschleunigt sich weiter: Die Zahl der vergangene Woche festgestellten Neuansteckungen war 20 Prozent höher als in der Vorwoche. Die Zahl der wöchentlichen Corona-Toten in Europa stieg noch deutlich schneller: Nach 14.403 Todesopfern in der vorvergangenen Woche waren es vergangene Woche 21.500 Todesfälle und damit fast 50 Prozent mehr.
Die meisten Neuinfektionen in Europa meldeten vergangene Woche Frankreich, Italien, Großbritannien, Spanien und Polen. In Frankreich waren es 44.000 Fälle täglich und damit elf Prozent mehr als in der Vorwoche, in Italien 28.600 (plus 43 Prozent), in Großbritannien 22.400 (plus zwei Prozent), Spanien 21.100 (plus 13 Prozent) und in Polen 20.000 – ein Zuwachs von 46 Prozent im Vergleich zur Vorwoche.
Auch in Deutschland erreicht die Zahl der Neuinfektionen immer neue Höchststände. Am Donnerstag meldete das Robert-Koch-Institut fast 20.000 Ansteckungen binnen 24 Stunden.
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