Der massive Einbruch bei der Zahl offener Stellen wegen der Corona-Krise ist von Juli bis September gestoppt worden. Im dritten Quartal dieses Jahres gab es bundesweit 934.000 offene Stellen, wie das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) am Dienstag in Nürnberg mitteilte. Gegenüber dem zweiten Quartal stieg die Zahl der offenen Stellen damit um 41.000. Das entspricht einem Plus von knapp fünf Prozent.
Im Vorjahresvergleich macht sich die Corona-Krise jedoch weiter stark bemerkbar. Im Vergleich zum dritten Quartal 2019 sank die Zahl der offenen Stellen um 426.000. Das entspricht einem Rückgang von rund 31 Prozent.
“Viele Betriebe sind seit dem Beginn der Corona-Krise zurückhaltend bei der Personalsuche”, erklärte IAB-Arbeitsmarktforscher Alexander Kubis. “Die Unsicherheit über den weiteren Verlauf der Pandemie belastet auch das Einstellungsverhalten der Betriebe.”
Ein deutlicher Anstieg offener Stellen ist laut IAB bei Betrieben mit zehn bis 49 Beschäftigten zu beobachten. Hier stieg die Zahl im dritten Quartal auf 288.000 und lag damit 15 Prozent über dem Wert vom zweiten Quartal. Größere Betriebe ab 50 Beschäftigten boten 318.000 offene Stellen an und damit nur etwa ein Prozent mehr als im Vorquartal. Auch bei den kleineren Betrieben mit weniger als zehn Beschäftigten ist das Niveau der offenen Stellen weiterhin in der Nähe des Vorquartals
Das IAB untersucht mit der Stellenerhebung viermal jährlich das gesamte Stellenangebot, also auch jene Stellen, die den Arbeitsagenturen nicht gemeldet werden. Im dritten Quartal 2020 lagen Antworten von rund 8500 Arbeitgebern aller Wirtschaftsbereiche vor.
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