Nach dem schweren Beben in der Ägäis schwindet die Hoffnung, noch Überlebende aus den Trümmern bergen zu können. Bis Sonntagmittag wurden in der türkischen Region Izmir nach Regierungsangaben mehr als 50 Leichen unter den Schuttmassen gefunden, zwei weitere Todesopfer gab es auf der griechischen Insel Samos. Fast 900 Menschen wurden in der Türkei verletzt.
Mehr als 200 Verletzte lagen nach Angaben der türkischen Katastrophenschutzbehörde Afad am Sonntag noch im Krankenhaus. Die Zahl der Todesopfer stieg auf 51. In der Nacht zum Sonntag, 33 Stunden nach dem Beben, bargen Helfer einen 70-Jährigen unter dem Beifall von Umstehenden lebend aus dem Schutt.
Das Beben der Stärke 7,0 hatte am Freitag den Westen der Türkei und die griechische Insel Samos erschüttert. Nach Angaben der US-Erdbebenwarte USGS lag das Zentrum des Bebens zwischen Samos und der türkischen Provinz Izmir. Die Erschütterungen waren bis in die Hauptstädte Istanbul und Athen zu spüren. Die türkischen Behörden registrierten fast 600 Nachbeben. Auf Samos wurden zwei Schüler von einer einstürzenden Mauer erschlagen.
Am schwerste betroffen ist die türkische Stadt Bayrakli, wo 17 Gebäude einstürzten. Nach Angaben eines Rettungshelfers wurden allein unter den Trümmern eines eingestürzten Hochhauses am Sonntag noch mindestens zehn Menschen vermutet.
Zahlreiche Bewohner der Stadt verbrachten aus Angst vor Nachbeben eine zweite Nacht im Freien. Helfer hatten tausende Zelte errichtet, Freiwillige gaben Suppe aus.
Laut einem Bericht der Zeitung “Hürriyet” hatten Experten bereits vor Jahren auf Mängel an zwei der nun eingestürzten Gebäude in Bayrakli hingewiesen. Bei ihrem Bau sei minderwertiger Zement verwendet worden.
In der Türkei gibt es immer wieder schwere Erdbeben, da das Land auf mehreren seismischen Platten liegt. Erst im Januar waren mehr als 40 Menschen nach einem Erdbeben der Stärke 6,7 in Elazig im Osten des Landes ums Leben gekommen.
© Agence France-Presse