Bei vom Taifun “Molave” ausgelösten Erdrutschen in Vietnam sind mindestens 21 Menschen ums Leben gekommen. Dutzende weitere Menschen würden nach zwei Erdabgängen in der zentralvietnamesischen Provinz Quang Nam noch vermisst, teilten die Behörden am Donnerstag mit. Die Bergungsarbeiten gestalteten sich schwierig, da Schlamm und umgestürzte Bäume die Straßen blockierten.
Der Wirbelsturm war am Mittwoch südlich von Danang im Zentrum des Landes mit Sturmböen von bis zu 145 Stundenkilometern auf Land getroffen. Er entwurzelte Bäume, riss fast 90.000 Dächer mit und zerstörte Bauten.
“Nachbarn haben meine zwei Töchter aus dem Schlamm gezogen”, sagte Ho Thi Ha der Nachrichtenagentur AFP. “Aber mein Vater wurde getötet. Jetzt bleibt mir nichts. Alles ist im Schlamm begraben”, fügte die 28-Jährige hinzu.
Allein in drei Dörfern der Provinz Quang Nam sind bisher 19 Tote aus dem Schlamm geborgen worden, wie staatliche Medien berichteten. Behörden zufolge suchen sie in der Region nach weiteren 45 Menschen.
Zwei Menschen kamen am Mittwoch in der Provinz Quang Ngai beim Versuch, ihre Häuser abzusichern, ums Leben, berichteten staatliche Medien. Inzwischen hat sich “Molave” nach Behördenangaben etwas abgeschwächt. Doch viele Menschen verloren durch den Taifun ihr gesamtes Hab und Gut. “Mein Dach und alles in meinem Haus wurden weggefegt. Nur das Gerüst des Hauses ist übrig geblieben”, berichtete der 64-jährige Vo Thi Theu aus der Provinz Quang Ngai.
Im Vorfeld waren rund 375.000 Menschen in Schutzunterkünften untergebracht und hunderte Flüge gestrichen worden. Schulen wurden geschlossen und Strände gesperrt. Rettungskräfte suchten am Donnerstag immer noch mit Hubschraubern und Schiffen nach 26 Fischern, die seit Mittwoch vermisst wurden.
Vietnam wurde in den vergangenen Wochen bereits von vier Wirbelstürmen heimgesucht. Dabei kamen 130 Menschen ums Leben. Durch “Molave” waren in den Philippinen zuvor bereits drei Menschen getötet worden.
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