Die Schweiz hebt die Corona-Einreisebeschränkungen für die meisten Länder auf. Nur noch vier Staaten sowie einige Regionen Frankreichs befinden sich laut der Regierung nun auf der Schweizer Roten Liste, die Einreisen aus bestimmten Risikogebieten mit Quarantäne-Auflagen belegt. Eine entsprechende Verordnung passte der Schweizer Bundesrat angesichts der eigenen hohen Infektionszahlen am Mittwoch an.
Demnach sind noch nur Belgien, Tschechien, Andorra und Armenien als Risikogebiete eingestuft. Außerdem sind einige Regionen in Frankreich weiterhin von Beschränkungen betroffen, darunter der Großraum Paris. Wer aus diesen Gebieten einreist, muss sich für zehn Tage in Quarantäne begeben.
Die Änderungen sind die Konsequenz aus den hohen Corona-Fallzahlen in der Schweiz. Die 14-Tage-Inzidenzzahl pro 100.000 Einwohner liegt laut der zuständigen Behörde um ein Vielfaches höher als in anderen Ländern, nämlich bei rund 760. Ab Donnerstag stehen nur noch Staaten oder Gebiete auf der Risikoliste, in denen dieser Wert höher ist als in der Schweiz.
Gesundheitsminister Alain Berset hatte vor einer Woche erklärt, es mache keinen Sinn, Regionen auf der Risikoliste zu führen, wenn die Schweiz im Vergleich erheblich mehr Ansteckungsfälle aufweise.
Die Schweiz beschloss am Mittwoch außerdem eine nächtliche Ausgangssperre für die Gastronomie, eine striktere Maskenpflicht sowie ein Versammlungsverbot von mehr als 50 Menschen. Ab Donnerstag müssen “auf unbestimmte Zeit” Diskotheken und Nachtclubs schließen, während Bars und Restaurants ab 23 Uhr zumachen müssen.
Die zweite Corona-Welle hat das Alpenland mit seinen 8,5 Millionen Einwohnern schwer getroffen. Innerhalb der vergangenen 24 Stunden zählten die Behörden fast 8600 Neuinfektionen. Insgesamt haben sich demnach seit Beginn der Pandemie mehr als 135.000 Menschen mit dem Coronavirus angesteckt, über 1950 Menschen starben.
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