Lufthansa-Vorstand kündigt notdürftigen "Wintermodus" und strikteren Sparkurs an

Copyright AFP/Archiv Ina FASSBENDER

Der Lufthansa-Vorstand um Konzernchef Carsten Spohr hat die Belegschaft der krisengeplagten Fluggesellschaft auf einen harten Winter mit weiteren Einsparungen eingestellt. Die Lufthansa-Airlines starteten angesichts steigender Infektionszahlen und Reisehemmnisse “unter schwierigsten Bedingungen” in den Winterflugbetrieb und könnten – anders als erhofft – nur “maximal ein Viertel ihrer Vorjahreskapazität” anbieten, heißt es in einem Brief an die Beschäftigten, der AFP am Montag vorlag.

Die Fluggastzahlen werden demnach voraussichtlich sogar weniger als ein Fünftel des Vorjahreswerts betragen. Darum sei es “unumgänglich”, den Geschäftsbetrieb noch weiter herunterzufahren als bislang “und möglichst viele Bereiche ab Mitte Dezember in einen ‘Wintermodus’ zu versetzen”, erklärte der Vorstand in dem Schreiben. “Wir müssen Ausgaben noch strikter vermeiden und Kosten noch weiter senken. Einen anderen Weg gibt es für uns leider nicht.”

Der auf ein Viertel der normalen Kapazität reduzierte Winterflugplan soll nach dem Willen des Vorstands nun “mit den geringstmöglichen operativen und administrativen Ressourcen” angeboten werden: Alle nicht dringend benötigten Flugzeuge und Crews sollen am Boden bleiben, in vielen Bereichen der Verwaltung soll die Kurzarbeit maximiert werden.

125 Flugzeuge, “die wir für den Einsatz im Winterflugplan vorgesehen hatten”, müssen laut Konzernvorstand erneut stillgelegt werden. Für die Konzernairline Eurowings beispielsweise werden demnach im Winter weniger als 30 Flieger starten. Die Lufthansa-Zentrale wird größtenteils geschlossen, Eurowings gibt ihre Büroflächen am Flughafen Düsseldorf vollständig auf. 

Die Lufthansa machte in der Corona-Krise bereits über vier Milliarden Euro Verlust. “Dieser Fehlbetrag wird sich im vierten Quartal noch deutlich erhöhen”, erklärte der Vorstand. Er sei dennoch “fest entschlossen, mindestens 100.000 der heute 130.000 Arbeitsplätze der Lufthansa Group zu erhalten. Auch, wenn wir aktuell nicht annähernd genug Beschäftigung für eine Belegschaft dieser Größe haben.”

© Agence France-Presse

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