US-Pharmakonzern Purdue bekennt sich in Opioid-Krise schuldig

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Im Streit um die massenhafte Verschreibung opiathaltiger Schmerzmittel bekennt sich der US-Pharmakonzern Purdue Pharma schuldig und zahlt eine Milliardenstrafe. Das Unternehmen räumt vor Gericht Gesetzesverstöße bei Produktion und Vertrieb seines Medikaments Oxycontin ein, wie das US-Justizministerium am Mittwoch mitteilte. Gegen Zahlungen von insgesamt 8,3 Milliarden Dollar (rund sieben Milliarden Euro) werden strafrechtliche und zivilrechtliche Ermittlungen gegen den Konzern in der Opioid-Krise eingestellt.

Die Unternehmerfamilie Sackler, die Purdue Pharma zu einem Großkonzern aufgebaut hatte, zahlt zusätzlich 225 Millionen Dollar Strafe. Der Vize-Direktor der Bundespolizei FBI, Steven D’Antuono, warf Purdue “Gier und Gesetzesverstöße” vor. Der Konzern habe “Geld über Gesundheit und Wohl von Patienten” gestellt. Purdue Pharma bekennt sich in drei Punkten des Betrugs und des Verstoßes gegen Regeln gegen Schmiergeldzahlungen im Gesundheitssektor schuldig.

Viele Experten führen die Opioid-Krise in den USA auf die übermäßige Verschreibung von Schmerzmitteln wie Oxycontin zurück, die bis Mitte der 90er Jahre noch der Behandlung von Schwerstkranken vorbehalten waren. Den Herstellern sowie US-Apotheken wird vorgeworfen, die Mittel aggressiv beworben und auf Warnzeichen der Suchtkrise nicht reagiert zu haben.

Seit Ende der 1990er Jahren sind in den USA mehr als 450.000 Menschen an den Folgen einer Opioid-Überdosis gestorben. Das umfasst sowohl verschriebene Schmerzmittel als auch illegale Drogen wie Heroin.

© Agence France-Presse

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