Infolge eines Rekordwerts an Neuinfektionen mit dem Coronavirus hat der Iran zeitweilige Reisebeschränkungen über fünf Großstädte verhängt. Die Maßnahmen sehen ein Ein- und Ausreiseverbot für die Hauptstadt Teheran sowie die Städte Karadsch, Maschhad, Isfahan und Urmia vor und gelten nur für private Fahrzeuge, wie das Gesundheitsministerium in Teheran am Mittwoch mitteilte. Demnach erreichte die Zahl der Neuinfektionen mit 4830 den Höchstwert seit Beginn der Pandemie.
Die Einschränkungen gelten laut Ministerium von Mitternacht (Mittwoch 22.30 Uhr MEZ) bis zum Sonntagnachmittag. Danach sei eine Verlängerung und Ausweitung auf andere Städte möglich. Der öffentliche Verkehr etwa mit Bussen oder Flugzeugen ist von der Regelung ausgenommen.
Bei den Maßnahmen gehe es vor allem darum, Wochenendausflügler von ihren Plänen abzubringen, hieß es vom Ministerium. Im Iran gelten Donnerstag und Freitag als Wochenende, zudem ist der kommende Samstag ein Feiertag.
Der Iran zählt zu den am stärksten von der Corona-Krise getroffenen Ländern. Seit Ausbruch der Pandemie starben dort 29.349 Menschen im Zusammenhang mit dem Virus. Die Behörden in Teheran registrierten insgesamt 513.219 Infektionen. Wie der stellvertretende Gesundheitsminister Iradsch Harirtschi am Mittwoch einräumte, könnten die tatsächlichen Zahlen noch deutlich höher sein.
Anfang Oktober hatten die Behörden in Teheran die meisten öffentlichen Einrichtungen geschlossen. Seit Samstag ist das Tragen von Mund-Nase-Masken im öffentlichen Raum verpflichtend.
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