Wegen des versuchten Diebstahls eines Totem-Pfahls aus dem Pariser Museum für außereuropäische Kunst ist ein afrikanischer Aktivist zu einer Geldstrafe von 1000 Euro verurteilt worden. Der Kongolese Emery Mwazulu Diyabanza kündigte am Mittwoch umgehend Rechtsmittel gegen den Pariser Schuldspruch an. “Wir werden den Kampf mit allen Mitteln fortsetzen”, sagte er.
Diyabanza stand an der Spitze einer fünfköpfigen Gruppe, die im Juni im Pariser Museum Quai Branly festgenommen worden. Sie wollten dort eine afrikanische Grabskulptur stehlen und sie zurück in den Tschad bringen. Die Aktion übertrugen sie live auf Facebook. Die Gruppe wirft Frankreich als früherer Kolonialmacht eine “Ausplünderung Afrikas” vor.
Drei der Aktivisten wurden zu Geldstrafen von bis zu 1000 Euro verurteilt, die zur Bewährung ausgesetzt wurden, einer wurde freigesprochen.
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hatte nach seiner Wahl die Rückgabe von Kulturgütern nach Afrika versprochen. Die Pariser Nationalversammlung machte erst vergangene Woche den Weg für die Überstellung von 27 Kultobjekten an die westafrikanischen Staaten Senegal und Benin frei. Eine Expertise im Auftrag der Regierung zählte insgesamt 90.000 afrikanische Werke in Frankreichs Museen.
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