Zum 75. Jahrestag der Vereinten Nationen hat UN-Generalsekretär António Guterres die Welt zu einem stärkeren Zusammenhalt und einer besseren Zusammenarbeit aufgefordert. “Niemand will eine Welt-Regierung – aber wir müssen zusammenarbeiten, um die Führung der Welt zu verbessern”, erklärte der UN-Chef am Montag zum Auftakt der virtuellen Feier des Jahrestages. Im Moment gebe es leider “zu viele Herausforderungen” und “ein Defizit an multilateralen Lösungen”.
Die Zeremonie im Hauptsitz der Vereinten Nationen in New York stand unter der Überschrift “Die Zukunft, die wir wollen, die Vereinten Nationen, die wir brauchen: Bekräftigung unseres gemeinsamen Bekenntnisses zum Multilateralismus”. Im Laufe der Feier wollten rund 130 Staats- und Regierungschefs das Wort ergreifen – allerdings alle nur virtuell in vorab aufgezeichneten Videobotschaften von höchstens drei Minuten Länge. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) wollte am Abend ein Videogrußwort halten.
Am Dienstag beginnt die jährliche Generaldebatte der Vereinten Nationen. Nicht zuletzt durch rechtspopulistische Staatschefs wie US-Präsident Donald Trump steht das von der UNO verkörperte Prinzip des Multilateralismus derzeit unter Druck. Die Vereinten Nationen waren 1945 als Nachfolgeorganisation des Völkerbunds gegründet worden, um nach dem Zweiten Weltkrieg internationale Zusammenarbeit zu fördern und Konflikte zu vermeiden. Ihr gehören mehr als 190 Staaten an.
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